Grapefruitsaft wirkt sich auf viele Medikamente aus. Bei Einnahme bestimmter Medikamente dürfen Sie keinen Grapefruitsaft trinken. Bei anderen dürfen Sie nur begrenzte Mengen trinken, wenn sie im Abstand von mehreren Stunden nach der Einnahme des Medikaments eingenommen werden. Lesen Sie daher die Informationen zu den Wechselwirkungen jedes Medikaments sorgfältig durch. Häufig ist es so, dass die Wirkstoffe des Grapefruitsaftes die Effizienz der Verdauungsenzyme verringern. Dies führt dazu, dass deutlich größere Mengen an Medikamenten in den Körper aufgenommen werden, was zu einer möglichen Überdosierung führen kann.
- Grapefruitsaft steht in starker Wechselwirkung mit vielen Medikamenten gegen Bluthochdruck, darunter Felodipin, Nifedipin und Eplerenon. Dies kann zu einem starken Blutdruckabfall führen und lebensbedrohlich sein, vor allem bei Menschen mit Herzschwäche oder Arterienverkalkung. Aber das gilt nicht für alle Medikamente gegen Bluthochdruck. Grapefruitsaft verringert zum Beispiel die Wirkung von Losartan.
- Besondere Vorsicht ist auch bei Statin-Medikamenten geboten, die zur Behandlung eines hohen Cholesterinspiegels eingesetzt werden. Grapefruitsaft steht in starker Wechselwirkung mit Simvastatin, Lovastatin und Atorvastatin. Studien zufolge erhöht ein Glas Saft die Wirkung dieser Medikamente um bis zu 250 %. Andere Statine wie Rosuvastatin, Fluvastatin (Lescol) und Pravastatin können ohne Bedenken mit Grapefruitsaft eingenommen werden.

Achten Sie außerdem auf Gegenanzeigen bei der Einnahme von Medikamenten gegen folgende Erkrankungen:
- Herzrhythmusstörungen (einschließlich Amiodaron, Chinidin, Dronedaron)
- Allergien (einige Kortikosteroide und Antihistaminika, z. B. Fexofenadin)
- Schmerzen (einschließlich Fentanyl, Oxycodon, Kolchicin)
- Angstzustände und Depressionen (Benzodiazepamine, Sertralin, Buspiron und andere)
- Asthma und COPD
- Blutgerinnung Asthma und COPD (Blutverdünner mit bestimmten Wirkstoffen, z. B. Apixaban, Rivaroxaban, Clopidogrel, Ticagrelor)
- Vergrößerte Prostata (einschließlich Tamsulosin)
- Krebs
- Epilepsie (Carbamazepin)
- erektile Dysfunktion (Viagra)
- HIV / AIDS
- Schilddrüsenerkrankungen (Levothyroxin)
- virale, bakterielle und Pilzinfektionen (Virostatika, Antimykotika, Antibiotika)
- Husten (Dextrometorfan)
- Verhütungsmittel (hormonelle Verhütungsmittel; es wird normalerweise empfohlen, mindestens 5 Stunden nach der Einnahme der Pille zu warten, bevor man Grapefruitsaft zu sich nimmt)
Diese Aufzählung ist nicht vollständig, bedeutet aber gleichzeitig nicht, dass Sie völlig auf Grapefruitsaft verzichten müssen. Die Schwere der Nebenwirkungen nimmt mit dem Alter und mit höheren Dosen des Medikaments zu. Sie hängt außerdem vom Enzymgehalt im Darm und von der Menge des getrunkenen Saftes ab. Wenn Sie nicht vollständig auf Grapefruitsaft verzichten möchten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Je nach Situation kann eventuell eine bestimmte Menge erlaubt sein. Oder der Arzt nennt Ihnen einen zeitlichen Abstand zwischen der Einnahme des Medikaments und dem Trinken des Saftes oder eine reduzierte Dosis an dem Tag verschreiben, an dem Sie den Saft trinken. Bei einigen Arzneimitteln ist der Verzehr von Grapefruits jedoch komplett untersagt.
Die Wirkung von Medikamenten wird auch durch andere Zitrusfrüchte beeinflusst, wenn auch weniger stark. So erhöht Zitronensaft die Wirkung von Medikamenten gegen Bluthochdruck um 25 %, bei Orangensaft um 32 %.